Ein Jahr bewusst mit der Flut gelebt.

Nein, es war kein Traum. Nein, niemand hat uns gezwickt. Es ist wirklich passiert.

Die Dinge verändern sich rapide. Mit zunehmender Geschwindigkeit. Sie haben sich immer verändert, aber nie haben wir es deutlicher und intensiver gespürt. Diese Erinnerung haben wir zutiefst verinnerlicht und sie ist für immer in unser Herz eintätowiert.

Was können wir tun? Weder das Außen noch die Vergangenheit lässt sich ändern. Wir haben dennoch eine Wahl. Wir können uns ändern. Wir können lernen, mit den Veränderungen umzugehen. Niemand hat gesagt, es würde einfach. Einfach ist für Feiglinge.

Vielleicht lernen wir, das Gegenüber wieder zu sehen, anstatt die Gegenstände, die uns umgeben. Vielleicht schaffen wir es, das Materielle aus unserem Fokus zu nehmen und wieder gegenseitig auf uns aufzupassen. Das wäre ein ‚Gegen‘, für das es sich lohnt zu kämpfen.

Wir trauern um die, die seit einem Jahr nicht mehr unter uns sind. Vielleicht schauen sie auf uns herab und bemitleiden uns. Ich wünsche es ihnen. Trauern dürfen wir. Um alles, was verloren ist. Und jammern. Das allerdings hilft niemandem. Der Blick nach hinten heißt Erinnerung. Er ist wichtig aber er passiert im Jetzt. Der Blick nach vorne heißt Zuversicht. Wir sind es, die gestalten. Die Zukunft.

In dem Sinne euch allen viel Kraft, Mut und Vertrauen. Und nochmals ein laut ausgesprochenes ‚Dankeschön‘ an alle, die uns in dieser Situation unterstützt und geholfen haben. Das ist nicht selbstverständlich sondern großartig.

Auf, ins Jahr 2 nach der Flut!