Ist alles ein bisschen in die Jahre gekommen, marode, zerschlissen und matt, der Hochglanz ist raus.
Erneuerung ist teuer und langwierig. Dazu kommen globale Krisen, geopolitische und kulturelle Veränderungen, Klimaherausforderung und Ressourcenmangel. Klingt nach einem Haufen Zumutungen.
Vorwärts immer – rückwärts nimmer! Hat man sich erstmal an Gutes und Bequemes gewöhnt, will das niemand mehr aufgeben; so weit so verständlich.
Um Zumutungen zu benennen, sie anzukündigen und sie auszuhalten, dazu gehört Mut. In einer freien individualisierten Gesellschaft gibt es gegen jeden gut gemeinten Vorschlag reflexartig Änderungswiderstand, nicht selten in Form von aggressiver Empörung.
Ewiges Wachstum führt aber zu krankhaften Verwerfungen. Schrumpfung muss demnach ab und zugemutet werden können. 
Was wäre die Alternative? Ein weiter so? „Is jo ämme joot jejange!“ So läuft das leider irgendwann nicht mehr. Wer meint, wir könnten dieses Wohlstandsniveau in unserem Elfenbeintürmchen ohne tiefgreifende Transformation ewig halten, hat den Knall nicht gehört.